Donnerstag, 20. Mai 2010

Einsatz von neuen Medien

Neue Medien können in ganz unterschiedlicher Weise genutzt werden. Im Folgenden sollen einige mögliche Einsatzszenarien aufgezeigt werden.




Angeleitetes Selbststudium

Das angeleitete Selbststudium kann durch Lehrpersonen oder Tutoren online unterstützt werden. Zur Unterstützung der Teilnehmer können die Materialien zum angeleiteten Selbststudium beispielweise über eine Plattform angeboten werden, so z.B. mittels eines Arbeitsbereichs auf einem Server oder der Einrichtung eines virtuellen Kursraums auf einer Lernplattform. Wichtig ist dabei, dass die Teilnehmer die Möglichkeit haben, zeit- und ortsunabhängig die Unterstützung in Anspruch nehmen zu können.

Projektorientiertes Lernen

Für problem- bzw. projektorientiertes Lernen haben sich in der Vergangenheit besonders E-Learning-Werkzeuge wie Wikis, Blogs, Podcasts und E-Portfolios als geeignete Medien erwiesen. Zur Unterstützung der Kommunikation können Blogs, Gruppenforen und Chats bereitgestellt werden.

Gruppenarbeiten

Typische Medien in diesem Szenario sind Online-Skripte/Artikel sowie Literaturhinweise. Zur Diskussion können Gruppenforen und Chats bereit gestellt werden. In hybriden Lernarrangements lohnt sich ebenfalls der Einsatz von Interaktiven Whiteboards. Für die Erstellung des gemeinsamen Ergebnisses kann ein Wiki verwendet werden. Eine Lernplattform bietet weitere Kommunikations- und Organisationsmöglichkeiten und kann zur Distribution der Materialien eingesetzt werden.

Präsenzunterricht

Medientechnisch unterstützte Lehrveranstaltungen sind Präsenzveranstaltungen, die durch den Medieneinsatz unterstützt oder in einer bestimmten Form überhaupt erst realisierbar werden; z.B. eben webbasierte Videokonferenzen. Typische Medien sind Skripte, Präsentationen, Mindmaps. Als Werkzeuge können u.a. ein interaktives Whiteboard sowie Videokonferenz-Systeme eingesetzt werden.

E-Portfolio

Ein Portfolio ist eine dynamische, zielgerichtete und systematische Sammlung von Arbeiten, die Bemühungen, Fortschritte und Leistungen des Lernenden in einem oder mehreren Lernbereichen darstellen und reflektieren. Ein elektronisches Portfolio nutzt elektronische Technologien, die es dem Portfolio-Entwickler erlauben, Portfolio-Dokumente, die aus verschiedenen Medientypen (Audio, Video, Grafik, Text) bestehen, zu sammeln und zu organisieren. Ein standardbasiertes Portfolio nutzt eine Datenbank oder Hypertext-Links, um die Beziehungen zwischen Standards oder Zielen, Dokumenten und Reflektionen klar aufzuzeigen. Durch die Verwendung von E-Portfolios lassen sich beiläufig auch Medienkompetenzen erwerben.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Einsatz von Blogs in der Bildung

Die Lernenden von heute wachsen mit dem Computer und dem Internet auf. Der Einsatz von neuen Medien wie Blogs, Podcasts, Wikis und Sozialen Netzwerken gehört für sie zum Alltag. Es liegt deshalb Nahe, die neuen Medien für auch für das Lernen einzusetzen. Besonders geeignet ist der Einsatz von Blogs. Mit diesem einfachen und nützlichen Instrument können mehrere Ziele erreicht werden:
  • Medienkompetenz fördern
  • Wissen generieren, Wissen teilen
  • reflexives Lernen anregen
  • Lerninhalte aktuell und permanent zur Verfügung stellen
  • Referenz, Portfolio z.B. für Lernende im Journalismus, Sprachen
  • Kommunikation, Kooperation und Vernetzung fördern
  • konstruktivistisches Lernen fördern

Sprach-, Schreib- und Internetkompetenz fördern

Diese Kompetenzen werden allgemein bei Blogs gefördert. Speziell wertvoll sind Blogs für diese Zielsetzung im Fremdsprachenunterricht, generell Sprachunterricht und Journalismus.

Wissen generieren und teilen
  • Blogs von Lernenden: Lernende teilen in Blogs ihre Ideen und Gedanken
  • Lernende sehen voneinander, was und wie andere lernen, gegenseitiges Lehren und Lernen findet statt.
  • Hinweise auf interessante Lerninhalte im Web
  • Lerninhalte aktuell und permanent zur Verfügung stellen
  • Blog als Lernumgebung für Aufträge, Projekte, Aufgaben, Lernmaterialien, Mitteilungen, Unterrichtsauswertungen
  • Lehrpersonen verlinken auf das Unterrichtsangebot für das schnelle und einfache Publizieren von Inhalten oder Resultaten

Reflexives Lernen anregen 
  • für Reflexionen z.B. ein Lerntagebuch auf dem Weblog führen
  • Reflexion von Praxiserfahrungen
  • Gruppen-Blogs als Plattform für Lernende und Lehrpersonen

Dienstag, 4. Mai 2010

E-Learning 2.0 - Eine ernstzunehmende Entwicklung?

Seit einiger Zeit geistert ein neuer Begriff durch die Weiterbildungslandschaft, der bei einigen auf Bewunderung und bei anderen auf Verwunderung stösst: "E-Learning 2.0". Bewunderung findet er beim "harten Kern" der E-Learning-Szene, der vorwiegend aus Wissenschaftlern, Bildungsverantwortlichen und Entwicklerfirmen besteht, die sich intensiv mit neuen Entwicklungen der E-Learning-Branche beschäftigen. Verwunderung hinterlässt er hingegen bei denjenigen, die den Begriff hier und da aufschnappen konnten, ohne weiterführende Informationen darüber zu erhalten, was E-Learning 2.0 konkret bedeutet.


Was E-Learning an sich meint, ist bereits von vielen Autoren definiert worden. Euler und Seufert (2005) erklären etwa: "eLearning kann [...] definiert werden als die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Lernprozess."

Da nun von einer Version E-Learning 2.0 nun die Rede ist, liegen zwei Vermutungen nahe:

1. Es hat sich etwas an der Art und Weise geändert, wie Informations- und Kommunikationstechnologien im Lernprozess zur Anwendung kommen.

2. Es haben sich die Informations- und Kommunikationstechnolgien geändert, die im Lernprozess zur Anwendungen kommen.

Die Antwort ist eine Mischung aus beidem: E-Learning 2.0 steht sowohl für eine didaktische Weiterentwicklung des Lernens mit Multimedia und dem Internet, als auch für eine technologische Weiterentwicklung von Kommunikations- und Kooperationstools sowie von onlinebasierten Lernmaterialien.

Neue Tools für das Lernen

"Seit etwas über einem Jahr ist das E-Learning dabei, sich rasant weiterzuentwickeln", meint Hans Gieringer, Geschäftsführer der bit media e-Learning solution Deutschland GmbH in einem Interview des Magazins "wirtschaft + weiterbildung". Der Grund sind seines Erachtens die neuen, informellen und kommunikativen Möglichkeiten.

Gerade Internettools wie Blog, Podcasts und Wikis sind die Aushängeschilder für eine neue Sichtweise auf das Lehren und Lernen im Internet, das unter dem Schlagwort E-Learning 2.0 zusammengefasst wird. Sie bieten neue, informelle Lernmöglichkeiten, bei denen der Lernende in den Mittelpunkt rückt und aktiv seinen Lernprozess selbstbestimmt steuert.
Wie sehr die neuen Internettools im Trend liegen beweist beispielsweise, dass die Redakteure des New Oxford American Dictionary "Podcast" zum Wort des Jahres gewählt haben.

Leben und Lernen im mobilen Zeitalter

Wenn wir die Web 2.0-Entwicklungen verfolgen, so ist diese zurzeit geprägt von sich überschlagenden Hypes technologischer Revolutionen. Zunächst reüssierte Google mit seinem neuen Google Phone, dem Nexus One, das erstmalig explizit für die Nutzung der gesamten Google-Palette optimiert sein soll und neue Interaktionsmomente generiert.


Kaum verflachte sich die Erwartungskurve an dieses Handy, brachte Apple sein iPad auf den Markt, das – als neues Konsumspielzeug konzipiert – die Mediennutzung klassischen Contents ermöglicht und damit viel Hoffnung bei alten Kulturindustrien hervor rief.

Und kaum ist diese Nachricht verdaut, erweitert Google seine Palette um Google Buzz, eine Entwicklung hin zu Social Networking-Funktionen, die fortan auf der Verbindung von mobilen Daten und PC-basierter Weiterverarbeitung als Content aufbauen. Die Trennung zwischen stationär und mobil wird hier nahezu vollständig aufgehoben – die Funktionen ergänzen sich komplementär – das System gibt nicht mehr vor, mit welchem Gerät man auf den digitalisierten Strom zugreifen soll.

Für den Sommer wartet bereits in der Pipeline das neue iPhone mit 4G-Netzwerk – damit werden mobile Internetverbindungen noch schneller sein. Und Google lässt mit Chrome OS für den Sommer das erste (mobile) PC-vergleichbare Endgerät mit komplett webbasiertem Betriebssystem erahnen. Von dem Moment an arbeiten Menschen ausschließlich nur noch in der Cloud – private digitale Besitztümer werden nicht mehr physisch auf dem persönlichen Eigentum gespeichert, sondern webbasiert vorrätig gehalten.

Wie wir entlang dieser Entwicklungen sehen: Das Innovationskarussell dreht sich derzeit rund um Google und Apple – alle anderen schauen atemlos zu, wie die digitale Netzwelt durchpflügt wird und am Ende kein Stein mehr auf dem anderen stehen wird. Letztlich entscheidet sich in dieser Schlacht, wie unser mobiles digitales Leben ausschauen wird: Entweder getrieben durch einzelne Applikationen, die jedeR nach eigenem Geschmack zwar downloaden (zunehmend kostenpflichtig) und konsumieren kann, letztlich aber unabhängig nebeneinander bestehen bleiben. Oder auf einem werbungsfinanzierten, offenen, integriertem Browserkonzept beruhend, das den Menschen gegenüber zunächst mit kostenfreien Angeboten entgegentritt.

Dazwischen wir Menschen, User genannt, die sich zu orientieren suchen, gerne die Vorteile mitnehmen, aber auf die Nachteile verzichten möchten. Gartner prognostiziert für das Jahr 2013, dass bis dahin bei 20% aller geschäftlichen User soziale Netzwerke den eMail-Verkehr als primärer Kommunikationskanal ersetzt haben werden. Zudem erwartet Gartner bis zum Jahresende 2010 einen Anstieg webbasierter Handys auf 1,2 Milliarden Menschen. Und Morgen Stanley zeigt auf, dass das mobile Internet nicht nur von Handys, sondern auch von Spielekonsolen, Autoelektronik, eBook-Readern etc. geprägt sein wird.