Dienstag, 4. Mai 2010

E-Learning 2.0 - Eine ernstzunehmende Entwicklung?

Seit einiger Zeit geistert ein neuer Begriff durch die Weiterbildungslandschaft, der bei einigen auf Bewunderung und bei anderen auf Verwunderung stösst: "E-Learning 2.0". Bewunderung findet er beim "harten Kern" der E-Learning-Szene, der vorwiegend aus Wissenschaftlern, Bildungsverantwortlichen und Entwicklerfirmen besteht, die sich intensiv mit neuen Entwicklungen der E-Learning-Branche beschäftigen. Verwunderung hinterlässt er hingegen bei denjenigen, die den Begriff hier und da aufschnappen konnten, ohne weiterführende Informationen darüber zu erhalten, was E-Learning 2.0 konkret bedeutet.


Was E-Learning an sich meint, ist bereits von vielen Autoren definiert worden. Euler und Seufert (2005) erklären etwa: "eLearning kann [...] definiert werden als die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Lernprozess."

Da nun von einer Version E-Learning 2.0 nun die Rede ist, liegen zwei Vermutungen nahe:

1. Es hat sich etwas an der Art und Weise geändert, wie Informations- und Kommunikationstechnologien im Lernprozess zur Anwendung kommen.

2. Es haben sich die Informations- und Kommunikationstechnolgien geändert, die im Lernprozess zur Anwendungen kommen.

Die Antwort ist eine Mischung aus beidem: E-Learning 2.0 steht sowohl für eine didaktische Weiterentwicklung des Lernens mit Multimedia und dem Internet, als auch für eine technologische Weiterentwicklung von Kommunikations- und Kooperationstools sowie von onlinebasierten Lernmaterialien.

Neue Tools für das Lernen

"Seit etwas über einem Jahr ist das E-Learning dabei, sich rasant weiterzuentwickeln", meint Hans Gieringer, Geschäftsführer der bit media e-Learning solution Deutschland GmbH in einem Interview des Magazins "wirtschaft + weiterbildung". Der Grund sind seines Erachtens die neuen, informellen und kommunikativen Möglichkeiten.

Gerade Internettools wie Blog, Podcasts und Wikis sind die Aushängeschilder für eine neue Sichtweise auf das Lehren und Lernen im Internet, das unter dem Schlagwort E-Learning 2.0 zusammengefasst wird. Sie bieten neue, informelle Lernmöglichkeiten, bei denen der Lernende in den Mittelpunkt rückt und aktiv seinen Lernprozess selbstbestimmt steuert.
Wie sehr die neuen Internettools im Trend liegen beweist beispielsweise, dass die Redakteure des New Oxford American Dictionary "Podcast" zum Wort des Jahres gewählt haben.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für diesen höchstinformativen Beitrag. Ich arbeite mit an dem Freeware e-Learning Tool Mikogo und wir legen unter anderem großen Wert auf Interaktivität.

    Insofern stimme ich Ihnen absolut zu, dass vor allem die Möglichkeit der interaktiven und gleichberechtigten Beteiligung in Echtzeit, etwa bei Wikis, für deren steigende Beliebtheit beitragen. was meiner Erfahrung nach noch fehlt, ist eine Bereitschaft der Dozenten sich mit diesen Tools ernsthaft auseinanderzusetzen.

    Beste Grüße
    Jule Nowoitnick
    The Mikogo Team

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